Eisen und Stahl stellen die wichtigsten Werkstoffe des Industriezeitalters dar. In ihrer ästhetischen Wirkung werden sie besonders gegen Ende des 20. Jahrhunderts neu erfahrbar in Form von Rost und Patina in der Alltagskultur. Sei es an Gebäuden, Gegenständen oder Kunstwerken, in der Welt der Architektur und der Kunst, Rost wird zum Ausdruck für gewollte, natürliche Materialveränderung, d.h. der Korrosionsprozess wird als ästhetisch gewünschtes Ereignis aus der Natur heraus betrachtet.
Die negative Assoziation von Rost mit Begriffen wie Verfall, Korrosion oder Schrott wird nobilitiert, indem man innerhalb dieses Bedeutungswandels nicht mehr von Rost allein sondern Patina oder Edelrost spricht.
Tina Evertz arbeitet in ihrer Werkserie „Mensch, Metall & Kunst“ eine auf Naturtönen reduzierte Farbgebung in ihre Arbeiten ein, die allesamt trotz der Farbreduktion eine unglaubliche Lebendigkeit und Farbbrillianz widerspiegeln.
Auf Metall und Holz erzeugt sie Rosteffekte als Patina, die die Bewegung und gleichzeitig Metamorphose des Materials unterstreichen. Dabei unterscheidet sie die Werke, die einfach aufgrund des Patinaeffektes die Emotionen des Betrachters auf abstrakte Art und Weise berühren sollen und jene, in denen sie Rost bewußt in Form bringt. Weiterhin verarbeitet sie Wertstoffe aus der Metallindustrie und läßt diese in „blühende“ Bilder mutieren.
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